Platonakademie PM 279.Textkürzung am 3.7.2023 / R. Brück zu seinem Buch „Krone der Schöpfung?“ von 1964 / Eine Neuauflage drängt / Stärkung des Club of Rome

Platon-Akademie, 24. Juni 2023

Nur die Werte der Ökologie erfüllen die von Dennis Meadows 1972 angestrebte „grundsätzliche Änderung der Werte … auf Weltebene“*), Sie sind wegen der hoch-komplexen Vernetzung der Arten künstlich unveränderbar. Die Menschheit kann sich deshalb mit ihren variablen Gesetzen nicht mehr als „Krone der Schöpfung“ titulieren.

Wir erleben so die auf Kopernikus folgende zweite Wende des Anthropozentrismus. Das sog. Anthropozän, das Zeitalter der Vorrangigkeit der Menschheit in der Biosphäre, droht wegen der exponentiellen Vermehrung der Menschheit die Biosphäre in die Trias- oder Jurazeit zurückzuversetzen. Die Menschheit stirbt dann aus.

Dieses Urteil trifft allerdings nur auf die exponentiell sich vermehrende Menschheit zu, nicht auf den einzelnen Homo Sapiens, und nicht einmal auf soziale Klein-Gesellschaften.

Parteien, Wissenschaftler und Institutionen, die darüber lachen, tun kund, dass sie die Biosphäre und die Ökologie nicht verstehen. Sie ignorieren die der Religion widersprechende Entdeckung Jane Goodalls, dass die Menschheit nur eine sehr hoch entwickelte Tierart ist. Das ist durch die genetische Verwandtschaft längst bestätigt.

Die Umstellung der Grundwerte des Lebens von der mythisch bedingten menschlichen Weltanschauung auf die biologische-ökologische war in den siebziger Jahren noch nicht populär. Das kurz gefasste Buch „Krone der Schöpfung? Der Mensch schafft das Zeitalter der Wüsten“ wurzelte aber 1964 bereits in Jane Goodalls Erkenntnis, dass der Mensch „nur“ ein hoch entwickeltes Tier ist und damit keine eigenen Weltgesetze verwirklichen kann. Ohnehin beschleunigt sich heute vor allem in der westlichen Welt bereits stillschweigend der Zweifel an den mythisch wurzelnden Religionen. Die Berufung auf die alten Mythen wird als Hauptgrund der Zerstörung der Natur erkannt. Weite Kreise sind aufgrund der gewachsenen Allgemeinbildung reif, der hyperkomplexen Ökologie Vorrang zu geben.
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*) Dennis Meadows (Club of Rome) „Die Grenzen des Wachstums“, 1972, S.174

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