Platonakademie (75). TFZ-Spezial: Fußnoten zu PM(74). Vorsicht, Gegenwartsbedingung stellt Fallen! / Rationale Zahlen: Punkte oder Intervalle? Die GUT in der TFZ.

Platon-Akademie, 27. Juni 2011

Einfaches bereitet oft größte Schwierigkeiten. Dass die höchst triviale Gegenwart, die Zahl T auf dem Zifferblatt, auf die der Zeiger hinweist, nur mit 1 multipliziert werden darf, findet der, die nicht genau hinschaut, immer von neuem widerspruchsvoll, muss doch die Multiplikation aller Zahlen mit allen erlaubt sein – so jedenfalls meinte einmal ein (promovierter) Mathematiker. Erst nach und nach fällt auf: Die unwillkürlich fließende Variable T ist eben keine willkürlich manipulierbare, wie man es gewöhnt ist.

Man kennt, seit es Mathematik gibt, nur den Begriff der willkürlich belegbaren Variablen, und Überraschungen der GB sind vorherzusehen. Die TFZ muss z.B. – in PM(74) könnte das eine Falle sein – genau darauf achten, ob eine rationale Zahl – denken wir an 3 – den ausdehnungslosen Ort 3 auf der x-Achse (d.h. für einen Punkt) bedeuten soll, oder die Länge 3 – 0 > 0 des Intervalls zwischen Ursprung O und 3. Das sind zwei sehr verschiedene Dinge in einem Begriff. Sie differenzieren, wie wir im nächsten Abschnitt sehen, die Anwendbarkeit der GB.

Die TFZ betont als fundamentale Tatsache, dass auch die Gegenwart T auf der Zimmeruhr das objektive Weltalter darstellt, die kosmologische, absolute Gegenwart aller Objekte des Universums (vgl. Gl. (2) in „HS“ II), auch wenn die uns empirisch in ihrer Vergangenheit erscheinen. Eigentlich müsste der Zeiger auf die Zifferblatt-Marke „14,108 mal 10 hoch 9 Jahre“ gerichtet sein. Dies ist in der TFZ das abgeleitete Weltalter. Auf der Uhr wird aber, schon der Genauigkeit halber, eine praktischere Zeitskala benützt, mit täglichem Nullpunkt O z.B. bei 0 Uhr MEZ. Das ist ein künstlich erfundenes Maßsystem zum Zweck der Vereinfachung. Wenn nun die GB verbietet, T mit rationalem, dimensionslosem x ungleich 1 zu multiplizieren, so gilt das sowohl im praktischen Maßsystem auf der Uhr beim Laborexperiment (s. PM(74)), als auch auf dem Weltradius, allerdings nur dann in beiden Fällen zugleich, wenn der T-Wert als Zeitpunkt gedacht ist, nicht als Intervall. Bestimmt T dagegen ein PI < PI*, also z.B. eine Zeitspanne T – 0 im Labor, so darf in dem Produkt x(T – 0) = xT der Faktor x auch ungleich 1 sein, denn die Multiplikation mit x verändert hier das Intervall nicht durch Verschieben von T auf der Zeitachse, verschoben wird der Ursprung O: T wird nur von einem anderen Anfangspunkt aus gezählt, z.B. 0 Uhr WZ statt 0 Uhr MEZ. Die Gegenwart wird nur umbenannt, nicht geändert. Die freie Wahl von x findet allerdings darin seine Beschränkung, dass das PI nicht größer werden kann als PI*.

Im Falle der Bedeutung von T als „Zeitpunkt Weltalter“ ist jedoch weder T noch O verschiebbar: O ist ja der Anfangszeitpunkt des Universums. Jetzt kann x nur 1 sein.

Befremdlich wirkt ferner diese Erkenntnis der TFZ: Sie leitet aus der GB zunächst die Galileische Grundformel r = vT ab. R* = cT ist der Weltradius, und der (gegenwärtige!) Weltraum ist daher im Grundsatz kräftefrei, also euklidisch. Hierüber stolpert fast jeder Leser, aber hier weitet sich eben der heuristische Bereich der TFZ aus: Dass die TFZ im Universum dennoch Beschleunigungen einführt, erhellt erst die Unschärferelation (s. PM(74)) mit dem lapidaren Satz: Kräfte sind der kräftefreien Bewegung immanent! Wie sich darüber hinaus die Gravitation als spezielle Beschleunigung c/T aus allen möglichen Beschleunigungen hervorhebt und warum c/T die kleinste Gravitationsbeschleunigung (zwischen zwei Q!) ist, wird für Leser, die „HS“ II nicht gut kennen, hier gesondert beantwortet.

Am Anfang war das PI* (Weltradius) von der Größe R* = ct° = r°. t° war das Weltalter T bzw. T – 0. Die größte Genauigkeit von v betrug v – u = c (s. PM(74)). c/t° war und ist auch heute die absolut größtmögliche Beschleunigung. Mit ihr ausgerüstet, startete das TFT-Universum. Als sein Radius R* > r° betrug, entstanden aufgrund der Unschärferelation alle möglichen Beschleunigungen. Dass zusätzlich jene charakteristische (spezielle) Anfangsbeschleunigung c/t° mit dem Fortschreiten der Zeit in c/nt° = c/T überging, c sich also nicht in kleinere Unschärfen von v auflöste, hat seinen Grund einfach in einer Fallunterscheidung: c bedeutet ja generell nicht nur „größte Geschwindigkeitsunschärfe“, sondern auch „größte Geschwindigkeit“. Erstere Bedeutung führte mit wachsendem T zu kleineren Unschärfen. Letztere hat jedoch ebenfalls Anspruch auf Realität. Sie hält c unveränderlich. Dieser Fall ist es, der die Gravitation hervorhebt. Da hier T – 0 in c/(T – 0) das größte PI kennzeichnet, lässt sich O nicht mehr verschieben und alle Fälle c/xT müssen mit x = 1 behandelt werden.

Allgemeineres über Beschleunigungen hat die TFZ noch nicht im Detail ausgeführt. Elektromagnetische und andere Kräfte werden aber mit großer Wahrscheinlichkeit – wie bereits Gravitation und Kernkraft – von gewissen charakteristischen Zeitintervallen verursacht. In diesem Sinne führt die TFZ zur Vereinheitlichung aller Kräfte.


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