Platon-Akademie
Germany
Zur PressemappeDass die Unsterblichkeit mit der Unendlichkeit einhergeht - was die TFZ nachweisen kann [s. PM(261), (262)] - fasst Goethe in zwar poetische, aber die Einzelheiten treffende Worte. Die Sache stellt er in einem Monolog seiner literarischen Figur Faust (FAUST 1. Teil) dar. Nachdem sich Fausts unbedarft denkender Diener verabschiedet hat, beginnt Faust mit den Worten
„Wie nur dem Kopf nicht alle Hoffnung schwindet,
Der immerfort an schalem Zeuge klebt,
Mit gierger Hand nach Schätzen gräbt
Und froh ist, wenn er Regenwürmer findet.“
Der Monolog mündet dann mehr hoffnungsvoll als schwermütig in das Thema Tod. Sinnierend kommt Faust zu dem Schluss:
„ . . . Ins hohe Meer werd´ ich hinausgewiesen,
Die Spiegelflut erglänzt zu meinen Füßen,
Zu neuen Ufern lockt ein neuer Tag.“
„Hohes Meer“ nennt Goethe hier die Bühne des (in der TFZ erkannten) Wechsels in ein anderes Universum. Er hebt mit dem Wort „ins hohe Meer“ den werthaften Unterschied zwischen der Zeit nach dem Tod und der irdischen Vergangenheit hervor: denn das kausal geprägte Leben im Diesseits ist ein Gemisch aus hoch erfreulichen und zutiefst unerfreulichen Erinnerungen, von denen die letzteren, was die PM(261) und (262) zeigen, beim Wechsel ins andere Universum nicht mitgenommen werden. Hoch über der Flut schwebt also das Ich, in ihrem Glanz gespiegelt, ins Transzendente hinüber, hin zu den bezaubernden Ufern einer neuen Zeit. Die Ufer sind verlockend, eben weil die dunklen Seiten des Gewesenen zurückbleiben (a.a.O.)
Die zwei Artikel PM(261) und (262) blicken nicht ohne Grund auf den im Westen unbeachteten Buddhismus und korrigieren sein Nirvana. Buddhisten glauben nämlich irrtümlich an Wiedergeburten, welche im ewigen sog. „Nirvana“ enden (können). Der Buddhismus wurde sich nie einig, ob diese Ewigkeit namens Nirvana ein echtes Fortleben ist. Eigentlich heißt ja auch „Nirvana“ „das Erlöschen“. Aus den Argumenten der TFZ folgt dagegen kein Erlöschen des Ichs, und es kommt in Wahrheit auch zu keinen echten Geburten, vielmehr sind die Übergänge des Ichs in andere Universen sekündlich, d.h. sie erfolgen immer in der Gegenwart. Wenn ein alter Mensch sagt „ich bin alt“, zerfällt das in der Wirklichkeit der UO in zwei Kategorien: das „ich“ bleibt unauslöschlich, während das „alt“, der verbrauchte komplexe Organismus, im verlassenen Universum zurückbleibt. Näheres in den zitierten PM.
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Portrait der Platonakademie. Die 1995 von Anton Franz Rüdiger Brück erneuerte Platon-Akademie (PA) versteht sich als Fortsetzung und Abschluss der antiken. So wie diese 529 aus Autoritätsgründen von der Kirche verboten wurde, sieht sie sich berechtigt, ohne Mandat wieder zu arbeiten. Dies, zumal die transzendenten „Ideen“ Platons sich mithilfe von unendlichen Teilmengen unendlicher Universenmengen als mathematisch real erweisen (www.platonakademie.de HS V, Gln. I und II). Sie versucht, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens Antwort zu finden auf die von griechischen Philosophen gestellten Fragen nach der Herkunft der Naturgesetze und nach der besten Gesellschaftsform (vgl. PM(239)). Vor allem ist sie als Internet-Akademie aktiv. Sie strebt keinen juristischen Status an (Verein etc.).
A. Fr. R. Brück, geb. 1938, ist Autor dieser Artikel. Staatsangehörigkeit Deutsch, Humanistisches Gymnasium. Hochschulstudien: Physik, Mathematik, Philosophie, Pädagogik. Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst. Zuschriften bitte per Post an: s. Impressum in platonakademie.de