Platonakademie(238): Hambacher Forstrodung / Der politische Wille, die Katastrophe (PM(237)) zu vertuschen, sitzt fest im Sattel / Ob weiter so oder nicht, liegt in der Hand von Presse und übrigen Medien / (Kl. Änderungen am1.10.18) .

Platon-Akademie, 18. September 2018

In NRW bekennen sich CDU, SPD und FDP indirekt aber rücksichtslos zur Ausrottung von Wald und Tierarten und für die Beschleunigung der Katastrophe, die in PM(237) ohne diplomatische Verniedlichung skizziert worden ist.

Die Folgen dieses Verhaltens werden, weil unvorstellbar, verschwiegen. Die Diplomatie schneidet sich allzu oft von der Lügerei eine Scheibe ab. Das ist in oberflächlichen Dingen hinnehmbar. Aber hier nicht mehr.

Die Entscheider fördern das Verschweigen der Katastrophenausmaße, indem sie die Uhr der Menschheit einfach weithin sichtbar auf erträumte 5 Minuten vor 12 stellen, obwohl es ja 1,5 Minuten nach 12 ist. Daher wird der „ökologische Fußabdruck“ immer wieder wie ein Scherz aufgefasst. Hintergrund: Der Profit von ein paar Managern muss gesteigert werden.

Doch Ökologie ist kein Spiel, sondern ist ein Gesetzbuch. Darin steht: Unökologisches Bevölkerungswachstum verlangt unökologisches Wirtschaftswachstum, und wie nun das Ökosystem seinerseits gegen unökologisches Wachstum vorgeht, steht in PM(237). Im Falle Hambach hört man Politiker laut vom Allerunwichtigsten palavern: der Beseitigung der Baumhäuser. Man überbelegt die Nachrichten-Sprechzeiten mit Nebensächlichem und löscht das Bild der entwaldeten Erde.

Der Wert des Artenbestands wird zwar anstandshalber erwähnt, aber dem Rhetoriker genügt ein pro forma.

Natürlich ist drohende Arbeitslosigkeit seit je ein berühmter Vorwurf gegen Naturschützer. Doch der ist mittlerweile überholt. Es werden überall Möglichkeiten der Umschulung durch Ökologisierung der Ökonomie entdeckt. Darauf - und auf den Stromüberschuss, den wir in Deutschland haben - wies Claudia Kemfert vom Institut für Wirtschaftsforschung am 18.9. bei Phönix hin.

Es gibt - wie neuerdings wieder aufgegriffen - die Stromgewinnung aus H und O statt auf Kohlebasis. Es gäbe theoretisch längst Nahrung aus Algen, Eiweiß aus Insekten, Wurst aus Pflanzen usw. Früher hat man darüber gelacht, aber heute wäre die Technik so weit, dass man am Geschmack nichts Auffälliges mehr fände. Über Hambach entscheidet jedoch der Profit Einzelner, deren Verstecke die Politik nicht nennt. Facit: Die Verbrämung des Untergangs geht ungeniert weiter.

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Anton Franz Rüdiger Brück, geb. 1938, Staatsangehörigkeit Deutsch. Humanistisches Gymnasium. Hochschulstudien: Physik, Mathematik, Philosophie, Pädagogik. Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst. Zuschriften bitte per Post an: s. Impressum in platonakademie.de


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