Platonakademie(196). TFZ im Rückspiegel. Mit dem fundamentalen Naturgesetz „Alles fließt“ wird unter der Lupe der TFZ die Grundlagenforschung zur Attraktion für die ungeschulte Allgemeinheit.

Platon-Akademie, 16. Juli 2015

Die Zahl derer, die einerseits z.B. noch nichts von „r = vt“ wissen, aber andererseits gern näheres von einem allein entscheidenden Urgesetz der Welt hören würden, ist praktisch unbegrenzt. Seit je veranlassen „Letzte“ Fragen einen heftigen Ansturm der breiten Masse auf Religionen, Astrologie, Zukunftsdeutung, Telepathie usw. Von dort ersehnt sie sich stichhaltige, sprich rationale Auskünfte, bekommt aber nur irrationale.

Der Unbefangene erwartet natürlich, dass ein fundamentales, alles bestimmendes Gesetz sehr einfach ist. Viele folgen eigenen Eingebungen, weil ihnen die am tiefsten greifende Forschung, die Physik, das Elementarste als etwas ausgibt, das seiner Natur nach das Komplizierteste sein soll. Das widerspricht der Intuition. Sogar manchen Mathematiker verwundert dieses Postulat, nachdem in seiner Disziplin gerade das Grundsätzlichste im Einfachsten verborgen liegt: den natürlichen Zahlen.

Seit es eine Theorie des Heraklitischen „Alles fließt“ gibt, kann man mit wenigen Worten, quasi nebenbei beim Kaffeetrinken, auch dem in Physik völlig Unkundigen über die Letzte Ursache der rationalen Naturgesetze das Wichtigste sagen. Die didaktischen Folgen dieser Möglichkeit sind viel bedeutender als die meisten denken. Denn dass es die Zeit auf der Uhr ist, die Gegenwart, die von selbst unbeeinflussbar fließt, weiß jeder von Kindheit an, und um zuverlässig darüber nachzudenken zu können, muss er außer lesen und schreiben nur elementar rechnen gelernt haben, also in einer Elementarschule gewesen sein. Nicht einmal Fertigkeit in den vier Grundrechnungsarten wird von ihm groß verlangt. Allein die Mitteilung schon, dass man mit dem Fließen der Gegenwart eine unendliche Menge von Universen erschließen kann, ein nachprüfbares Jenseits, macht dem absoluten Laien die Sache mit dem „Alles fließt“ hoch interessant (vgl. z.B. PM(7)* und PM149 ff)). Weil jeder, sobald er erfährt dass es nur auf dieses ankommt, an die Folge Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft erinnert wird, die er kennt, entsteht also für die breite Masse eine ganz neue Aussicht, den Verstand höher einzustufen als sie es bisher gewöhnt war, und sich mit Verstand in der Welt zu orientieren Sie wundert sich da nicht mehr, dass unendlich viele Universen sogar religiöse Fragen eindeutig beantworten.

Man fragt den Unkundigen also, wieviel Uhr es soeben ist. Er sagt z.B., es sei 2 Uhr. Man fragt ihn, ob er sein Jetzt, eine Zahl, nach Belieben mit 3 oder 5 usw. multiplizieren darf, und er wird zugeben (oder sogar selbst erkennen), dass das nicht geht, weil er damit für seine Gegenwart eine Zeit später als 2 Uhr ausrechnen würde, während er doch 2 Uhr gar nicht nach Belieben verlassen kann. „Mit welcher Zahl also überhaupt?“ Es gibt kaum jemand, dem nicht nach einigen Tipps auffällt, dass er die für seine Wirklichkeit maßgebliche Gegenwart, soeben die angezeigte Zeit 2, nur mit 1 multiplizieren darf. Das merkt er sich fürs Leben, weil er verblüfft ist, dass alle Dinge, die von der Gegenwart Gebrauch machen, offenbar dem Gesetz „Gegenwart nur mal 1“ unterworfen sind, und dazu gehört auch das Denken und sogar das Jenseits, wo ja auch die Zeit ablaufen sollte, denn ohne Zeitablauf ist sogar das gespenstische Jenseits tot (im ursprünglichen Sinne).

Mit noch mehr Einzelheiten sollte man jemanden, wenn er nicht fragt, gar nicht konfrontieren. Er kennt jetzt das Grundprinzip allen Seins: Er wird damit mehr als bisher aufgeschlossen sein für naturwissenschaftliche Einzelfragen, etwa wie weit es zum nächsten erdähnlichen Exoplaneten mit Seerosen ist. Oder für die Natur der Galaxien. Oder die Größe des Universums.

Der einzige, dem man überhaupt nichts erklären kann, ist der, der an Vorurteilen klebt. Aber der möchte eben auch nicht wissen, was die wirkliche Welt ist, und daher lässt man ihm gern seinen Willen.
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Portrait der Platonakademie
Die 1995 erneuerte Platon-Akademie (PA) versteht sich als Fortsetzung und Abschluss der antiken. Sie versucht, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die von Platon gestellten Fragen nach der Herkunft der Naturgesetze und nach der besten Gesellschaftsform zu finden. Vor allem ist sie als Internet-Akademie aktiv. Sie strebt keinen juristischen Status an (Verein etc.). Die PA wurde 529 von der Kirche aus weltanschaulicher Konkurrenz verboten.
Kontakt: Anton Franz Rüdiger Brück, geb. 1938, Staatsangehörigkeit Deutsch. Humanistisches Gymnasium. Hochschulstudien: Physik, Mathematik, Philosophie, Pädagogik. Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst. Zuschriften bitte per Post an: s. Impressum in platonakademie.de


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