Platonakademie(152), TFZ-Spezial. Was tun in der Ewigkeit? / Der Kosmma / Identischer Wechsel in die 27-ste T(k)-Epoche / Ewiges Leben im selben Universum scheitert am T(27)

Platon-Akademie, 27. August 2013

„Lebensmüde“. So diagnostizieren sich manche Menschen. Es handelt sich, genau gesagt, um Motiv-Verfall, Motiv-Dämpfung. Was also tun in der Ewigkeit, wenn die Begeisterung fürs Dasein nicht einmal 100 Jahre währt? Die Ewigkeit ist in den unendlichen Universen-Teilmengen ((UT, PM(151)) für alle Lebewesen vorgesehen. Sie sind Subjekte oder, mathematisch gesehen, Bezugssysteme „O“, als welche sich strukturierte Dinge darstellen, vom nichtkomplexen Stein bis zum hochorganisierten, bewussten Organismus*). Sie sind Mittelpunkte von K*-Universen. Einfach aus der Welt aussteigen, geht daher nicht. Bezugssysteme bleiben ewig, wobei freilich niemand ermisst, was ewig eigentlich heißt. (Grundlage: PM(148) bis (151).)

Der besagte Motivverfall lässt sich mit dem „komplex störungsmotivierten multiplen Ausgleich“ der Lebensvorgänge (dem „Kosmma“-Prozess, s. PM(68)) beurteilen. Speziell die unbewusste Wahrnehmung von Störungen tief liegender biologischer Funktionen nimmt im höheren Alter ab. Dann breiten sich diese Störungen im Organismus aus und es wird immer schwerer für ihn, das biologische Gleichgewicht (PM(112)) zwischen Störung und Ausgleich zu finden.

Deshalb lautet die Antwort auf die Titelfrage: „Der Kosmma muss für ewig auf stabil hohem Niveau gehalten werden.“ Das ist eine Sache, die in PM(151) Abschnitt 4 angesprochen wurde: Für die Stabilität des Kosmma ist das Genom zuständig. Es muss auf „ewig“ eingestimmt sein. Wir sind aber technisch noch lange nicht so weit, dass wir wichtige ererbte Anlagen genetisch verstärken oder dämpfen können, so dass unbewusste wie bewusste Lebensmotive dauerhaft ihre „Energie“ bekommen. Nur bei der Bekämpfung von physischen Krankheiten sind inzwischen genetische Verbesserungen Thema.**) Um den Kosmma stabil zu halten, wären Genom-Korrekturen wie z. B. eine angemessene Dämpfung der Sensibilität der Schmerzrezeptoren vorteilhaft. Der Mensch ist, was physischen Schmerz anlangt, viel zu empfindlich geworden. Schmerz war ursprünglich nur ein Warnsignal. Eine solche Dämpfung würde viele Motive stärken, die Ausgleichsprozesse aktivieren. Hauptziel ist dabei die innere Harmonie, das von Motiven getragene Gleichgewicht zwischen Störung und Ausgleich. Motive machen Lebhaftigkeit, gute Laune. Lebhaftigkeit lohnt Ewigkeit!

Ob wir die Motive und die gute Laune auf ewig im Genom stabilisieren können, wissen wir heute nicht. Dass es prinzipiell geht, wissen wir jedoch. Wir müssen uns auf den identischen Wechsel verlassen. Schon in der nächsten unendlichen Universen-Teilmenge (UT) kann der menschliche Kosmma genetisch stabilisiert vorliegen: Sie enthält ja die Kopie eines Menschen einschließlich seiner Welt, aber nur seiner bekannten Welt. Angenommen z.B., in einigen ihm unbekannten Krankenhäusern würde man die Erhaltung des Kosmma bereits einsetzen und er wüsste nur nichts davon, dann würde er es nach einem oder mehreren identischen Wechseln erfahren (s. a. PM(151)).

In ein und demselben Universum erweist sich das Suchen nach einem stabilen Kosmma für wirklich ewiges Leben sogar als vergebliche Mühe, weil die Sonne schon in 1 Mrd. Jahren langsam unbrauchbar wird und Umzüge in jüngere Sonnensysteme illusorisch bleiben dürften. Sogar wenn Umzüge in jüngere Sonnensysteme stets machbar wären, bliebe wahrhaft ewiges Leben Utopie, denn kurz vor dem T(27) = 143,5 Mrd. Jahre (heute in rund 130 Mrd. Jahren) setzt die unvermeidliche Totzeit allem ein Ende (s. PM(143)).

Bleibt die Frage, in welche T(k)-Epoche der Wechsel uns führt. Die Antwort ist höchst einfach. Alle Universen beschränken die Entstehung komplexer Organismen weitgehend auf die frühe 27-ste Epoche, die bei T(26) = 3,81 Mrd. Jahre beginnt. Sie dauert knapp 140 Mrd. Jahre, von denen wir erst rund 10 hinter uns haben. Schon in der mittleren 27-sten ist die Sternentstehung erheblich abgeebbt. Umgekehrt ist in den vorangehenden T(k)-Epochen für die Entstehung molekularbiologischer Komplexität die Lebensdauer der Sterne zu kurz. Auch ist die Strahlungsdichte im Raum zu energiereich. Supernovae sind häufig und ereignen sich meist sehr nah.

Nach dem T(27) ist (man müsste es genau berechnen) die mit 1/T fallende Dichte für eine ausreichende Galaxien- und Sternentstehung möglicherweise zu niedrig. Der kategorische Wechsel des Ichs führt uns aus diesem Grund möglicherweise immer in die frühe 27-ste Entwicklungsepoche mit ihrer hohen Sternentstehungsrate. Wir erleben unter diesem Gesichtspunkt bis in alle Ewigkeit ein Universum mit der Galaxienfülle, die wir kennen. Haben wir uns mit ihr intensiv beschäftigt, so dass ihr Anblick eine wesentliche Motivation war, werden wir sicher den Andromedanebel weiterhin vor uns haben, denn er ist dann an der Definition unserer Identität beteiligt.
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*) Zu den Naturwissenschaften müssen wir in Zukunft auch die rein mathematisch / logisch erschlossenen Erkenntnisse über die Welt rechnen, wie die GB etwa, nicht mehr nur die empirischen Fakten (Voraussetzungen in PM(148) bis (151)).
**) Der Konflikt der Gentechnik besteht momentan darin, dass Genetiker, die die Komplexität nicht beachten, konsequent auch das biologische Gleichgewicht angreifen, was bekanntlich unter Kritik steht .

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Leitung: Anton Franz Rüdiger Brück, geb. 1938, Staatsangehörigkeit Deutsch. Humanistisches Gymnasium. Hochschulstudien: Physik, Mathematik, Philosophie, Pädagogik. Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst. Mail: platonakademie(at)aol.de


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