Platonakademie (123). Finden Physiker im Dezember Zugang zur fließenden Zeit? / Gegebenenfalls bleibt die PA für die Grundlagen allein verantwortlich

Platon-Akademie, 4. November 2012

Die Möglichkeiten, mit formal stillstehenden Zeitpunkten die „Grundlagen der Grundlagen“ zu erschließen, sind erschöpft (PM(9)). Dennoch erschien in STERNE UND WELTRAUM (SuW) 10/2012 ein Aufsatz „Was ist Zeit?“ I. Teil, der aus dem Exzellenz Cluster Universe kam und keine Befassung mit der unwillkürlich fließenden Zeit erkennen ließ.

PM(121) durchleuchtete das unglückliche Bild dieser Position. Mancher erinnert sich noch, dass am 26.1.2006 „DIE ZEIT“ schrieb: „Aus! Die Physik steckt in der Krise“.

Nun könnte durchaus eintreten, was schon oft geschah: Forscher fahren, völlig gegen den Sinn von Forschung, ihren Zug lieber auf ein Abstellgleis als dass sie an den eigenen Konventionen etwas (Entscheidendes) ändern. Die informierte Gesellschaft würde indes nie verstehen, dass der wohl berühmteste Forschungszweig das tut.
Es ist ja trotz Erfolglosigkeit nicht so, dass die phantasievollen Hypothesen der jüngsten Epoche zu verabscheuen wären. Sie sind Versuche, zum Teil völlig unproduktiv. Sie stehen aber in der Tradition Galileis und Newtons, die ebenfalls mit einer nur nach Willkür variablen Zeit arbeiteten.

Alle diese Theorien bleiben ernst gemeinte Dokumente der neuzeitlichen Entwicklung. Auch mit Hilfe festliegender Zeitpunkte hat manche Theorie bleibende Grundkenntnisse gewonnen, siehe z.B. Newtons Himmelsmechanik. Heute zu ignorieren, dass Galilei schon die Weltformel hatte und sie nur nicht erkennen konnte, ist allerdings, nach den Ergebnissen der PA beurteilt, kein nebensächliches Delikt (PM(101)).

Würde nun im Dezember (SuW, „Was ist Zeit?“ Teil II) die Weiche zum Abstellgleis gestellt, fiele die Analyse des Zeitaxioms zur Gänze der Platonakademie zu, von der die systematischste Grundlagenforschung ja zur Zeit der Vorsokratiker auch ausging. Dieser Schritt wäre zwar historisch geradlinig und wäre für die PA in dieser Hinsicht großartig. Auf der anderen Seite: Die PA könnte die mit der Umstellung verbundene Aufgabenfülle nicht allein bewältigen.

Firmenportrait:
Die 1995 erneuerte Platon-Akademie (PA) versteht sich als Fortsetzung und Abschluss der antiken. Sie versucht, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die von Platon gestellten Fragen nach der Herkunft der Naturgesetze und nach der besten Gesellschaftsform zu finden. Die originale PA wurde 529 von der Kirche wegen weltanschaulicher Konkurrenz geschlossen.
Leitung: Anton Franz Rüdiger Brück, geb. 1938, Staatsangehörigkeit Deutsch. Humanistisches Gymnasium. Hochschulstudien: Physik, Mathematik, Philosophie, Pädagogik. Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst. Mail: platonakademie(at)aol.de


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