Platon-Akademie (67). Die TFZ ist auch Grundlage der universalen Ethik-Reform, die sich seit Jahrtausenden in Richtung Biologie entwickelt.

Platon-Akademie, 14. April 2011

Rolle der Platon-Akademie.
Die zweifellos bekannteste Tradition der Platon-Akademie ist die Reform der bronzezeitlichen Ethik. Orientierte sich die „wahre Gerechtigkeit“ der Gesellschaft ursprünglich an den Werten und Normen der Homerischen Göttermythen, so griff gegen Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. Sokrates die Frage mit einer neuen Methode auf. Sie bestand in der kritischen Diskussion und wurde von Platon Dialektik genannt. Sie war die frühe Form der logischen Beweisführung.

Für seinen gottlosen Versuch wurde Sokrates, von Beruf Steinmetz, auf Betreiben von Athener Politikern zum Tode verurteilt. Das war 399 v. Chr. Zum Leidwesen einer nicht unbedeutenden Öffentlichkeit. Im Jahr 387 gründete dann einer seiner Schüler, Platon, die Athener Akademie. Er führte sie persönlich im Geiste des Sokrates bis 347. Dann übernahmen das bis 529 n.Chr. seine Nachfolger. Es waren dann die biblischen Mythen, um derentwillen die Kirche 529 n. Chr. die Platon-Akademie generell verbot. (Manchmal werden Anläufe unternommen, die öffentliche Stimme auch der jetzigen der Platon-Akademie zu unterbrechen. Abonnenten müssen laufend damit rechnen. Die PA wird darüber ggf. Presse und Institutionen informieren. Da sie weiter existiert, kann man sich auch direkt an sie wenden.)

Doch ohne den Vergleich des menschlichen Verhaltens mit dem anderer Arten, ohne biologische Sozialforschung, mussten auch die kritischen Ethik-Diskussionen der Platon-Akademie durchgehend spekulativ bleiben. Dass, wie in PM(64) erwähnt, erstmals wieder der Theologe Rudolf Bultmann (1884 bis 1976) mit der Forderung nach Entmythologisierung der Religion auftrat und damit scheiterte, hatte ebenfalls seinen Grund nur im fehlenden Wissen um die „Bio-Soziologie“. (Anm.: So nennt die PA die auf den Menschen erweiterte, von E.O. Wilson ursprünglich eingeführte Sozio-Biologie. Die PA versteht unter Bio-Soziologie – etwas abweichend von D. Promp, D. Claessens u.a. – eine Verhaltensbiologie, die von philosophisch-anthropologischen Einmischungen, d.h. von menschlicher Selbstverherrlichung, völlig frei gehalten ist.

Als abermals 9 Jahrhunderte später in der Renaissance-Kunst klassische und biblische Mythen zusammenflossen, die Religion also merklich an der Beliebigkeit der Mythen schwächelte, unternahmen die Medici eine Wiederbelebung der Platon-Akademie. Ihre bloße Fortsetzung des Studiums der Platon-Texte war zu wenig innovativ, um das breit angelegte Projekt zu schultern. Erst 1995 ließ es sich neu verwirklichen. Jetzt gab den Anstoß die Erkenntnis, dass die Letzte Ursache der Naturgesetze im unwillkürlichen Zeitfluss verankert ist. wo sich auch der Nachweis für das „Ideen“reich der antiken Akademie findet (s. die Mehrheit der PM bei presseECHO, insbesondere die 7. und 8. PM).

Alle gegen die Absichten der Akademie gerichteten Einwände kamen von „oben“, aus der Politik, aus dem Priestertum, aus der Humansoziologie. Inzwischen, heute, hat sich die Reform der Ethik aber in der Biologie ein (wenn auch überwiegend intuitives) Fundament gegossen, nachdem der breiten Öffentlichkeit über die Medien das Verhalten der Tiere bekannt wurde. Aus dieser Quelle wurde das Gefühl für die menschliche Biologie geschult.

Die Kenntnisse über Verhaltensflexibilität, Werkzeugnutzung, Sprachansätze usw. beim Tier mehren sich derzeit rapide. Man erfährt, dass Tiere Gut und Böse unterscheiden, dass sie lernen, wählen, entscheiden können, dass Jungtiere durch Spielen die Fähigkeiten fürs Leben optimieren. Derart über den Menschen im Tier informiert, ahnt eine wachsende Mehrheit, dass ihre biologischen Normen etwas Grundsätzlicheres sind als die dogmatisierten.

Die von der TFZ gegebenen Positionen.
Die TFZ liefert zwei fundamentale Eck-Positionen, die letztlich für die Korrektur der ethischen Vorstellungen entscheidend werden.
1. Die unendlichen hierarchischen Ordnungen (UO) der Universen umfassen alles Sein und machen die Welt (= alle Dinge) aufgrund ihrer Unendlichkeit zur Selbstverständlichkeit (7. PM). Sie zeigen zudem, dass kein Ding einmalig ist (PM(54)), auch nicht das lebende Individuum. Es existiert jeden Augenblick identisch in den UO, die die TFZ nachweist.
2. Dinge, die keine bewegte Punkte-Struktur (Punkte = Elementarteilchen) haben, gibt es in den UO nicht. (Die PresseECHO-Mitteilungen darüber sind zahlreich.) Es gibt daher keine vitalistische, soll heißen: nicht von der Molekularbiologie getragene Eigenheit des Menschen.

Aus beiden Positionen folgt zusammengefasst: Ein mit den UO nicht identischer „Geist“ des Menschen ist zu hypothetisch, um von der PA einbezogen zu werden, solange der Beweis für die Existenz Gottes fehlt. Solange muss der Mensch akzeptieren, dass er zur Gänze ein Mitglied des Tier- und Pflanzenreichs unter vielen Millionen anderen ist.

Die erneuerte Platon-Akademie (PA) versteht sich als Fortsetzung und Abschluss der antiken. Es geht ihr aber nicht um die Fortsetzung der spekulativen Philosophie Platons, auch Textkritik ist die Ausnahme. Sie versucht, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die von Platon gestellten Fragen nach der letzten Ursache der Naturgesetze und nach der Gesellschaftsordnung zu finden.
Leitung: Anton Franz Rüdiger Brück, geb. 1938, Staatsangeh. Deutsch. Humanistisches Gymnasium. Hochschulstudien: Physik, Mathematik, Pädagogik, Philosophie. Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst.
Mail: platonakademie (@) aol.de
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