Platon-Akademie (60): Vorstoß bei der Munich Re wegen der Klima-Konferenzen

Platon-Akademie, 16. Dezember 2010

Die Platon-Akademie hat der Munich Re eine Großanzeigen-Kampagne in der internationalen Presse vorgeschlagen, die aus übergeordneter Perspektive mehr Ernst in die globale Umweltdebatte bringen dürfte. Zugrunde lag die (in platonakademie.de, „Hörsaal“ VII aufgegriffene) Bemerkung des britischen GUARDIAN, der während der Kopenhagen-Konferenz geschrieben hatte, hinter der Klimadiskussion stehe in Wahrheit eine Neudefinition der Menschheit.

Im Schreiben R. Brücks an den Vorstand vom 9. Dezember heißt es nun: „Es geht um Motivpsychologie: Den Knoten des fortgesetzten Wirrwarrs der Sachinteressen wollen die Nationen nicht rechtzeitig lösen. Eine den Konferenzen zeitlich vorgeschaltete Motivation muss den nötigen Ernst in die Diskussion bringen. Weil Nationen auf die Belehrungen anderer Nationen mit Unwillen reagieren, darf man ihnen kein, wie der Psychologe sagt, „extrinsisches“ Motiv zum Schutz der Biosphäre aufzwingen wollen. Man muss ein intrinsisches, von innen kommendes finden. Ich kenne nur eines, das so etwas leistet: Die Erkenntnis, dass bis heute der wissenschaftliche Beweis für die absoluten Privilegien vor der „Natur“ aussteht, auf die sich die ganze Menschheit ohne weiter nachzudenken beruft. Allein die Beweissuche für die (bereits prähistorisch ersonnenen) Sonderrechte, und das Bewusstsein der Beweislast, lösen das Gefühl aus: Wir sind gar keine bevorrechtete Art. Das biologische Umdenken beginnt erst hier. CO2-Ausstoß, Rodung der Regenwälder, Ausrottung der Arten usw. erscheinen dann – mehr unbewusst-emotional als bewusst-rational – als pure Mutwilligkeit, und diese Gefahr eines öffentlichen Vorwurfs der mutwilligen Zerstörung empfindet jede Regierung als peinlich. Das Widerstandverhalten wird unterlaufen. Nur muss die Sache eben öffentlich werden.“

Die Munich Re ist von den wachsenden Umweltschäden unmittelbar betroffen und setzt vieles daran, das biologische Umdenken zu forcieren. Im Grunde lässt sich die ökologische Kehrtwende, die bei einigen Prozent der Industriebetriebe beobachtet wird, bereits als unbewusste Absage an das Privilegiendenken interpretieren.

Ob freilich die bedeutendste Umweltschäden-Versicherung nun dem Anliegen des Homo Sapiens offen entsagen kann, hängt zum einen davon ab, ob sie die PA richtig einschätzt. Deren historisches Grundlagen-Ergebnis erscheint dem heutigen Physikgebäude in mancher Hinsicht tragisch und staut sich daher – obwohl nicht ewig zu verleugnen – naturgemäß vor der Öffentlichkeit wie an einer Art Endmoräne. Zweitens hängt es davon ab, ob man sich wörtlich zur Neudefinition der Menschheit bekennen kann.
Die Notwendigkeit der Neudefinition unterstreicht allerdings das Schreiben mit dem Hinweis: „Wenn stille Sonderrechte der Menschheit unbewiesen fortgelten dürfen, erübrigt sich der Vorwurf, sie gehe willkürlich mit der Biosphäre um.“ Im Ganzen muss man einsehen, dass der Konflikt, den die Naivität der Menschheit aufgebaut hat, jetzt nicht mit minimalem Aufwand sozusagen nebenbei zu lösen ist.
Platon-Akademie (PA). Sie wurde als Fortsetzung der antiken PA neu gegründet und befindet sich im Aufbau. Das Ziel ist jedoch grundsätzlich nicht die Fortsetzung oder Wiedergabe der spekulativen Philosophie Platons. Vielmehr ist es jetzt ihre Aufgabe, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die großen modernen philos. Fragen zu finden.
Leitung: A.Fr. Rüdiger Brück
Staatsangeh. Deutsch
Geb. 1938 in Völklingen
Ignaz Günther Gymnasium Rosenheim
1959 Abitur
Studien: Pädagogik, Philosophie, Physik, Mathematik
Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst
Platon-Akademie
Anton Franz Rüdiger Brück
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D-83071 Stephanskirchen
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