Platon-Akademie
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Wurzeln der Religion gibt es nicht erst beim Homo Sapiens. Eine Groenendael-Hündin belegte das in den 90ger Jahren. Sie nahm Mond, Jupiter und Plejaden als böse Mächte wahr. Die Beobachtung der Hündin begann um 1995. Mehrmals am Tage kreuzten Heißluftballone den Himmel. Wenn einer besonders tief daher kam, flüchteten Hasen und anders Wild, weil das Ding furchterregend fauchte. Besagte Hündin reagierte nicht mit Flucht, sondern antwortete mit wütendem Bellen. Bald bellte sie die Ballone schon an, wenn sie nur als Punkte am Horizont auftauchten, und sie suchte sie gezielt.
Das hätte keine besondere Aufmerksamkeit verdient. Aber dann wurde das Ganze zu einem Fall der Psychologie. Eines Tages bellte sie steil zum Himmel empor. Dort stand kontrastarm im Blau vor Sonnenuntergang der Halbmond. Sie hatte beim Suchen den Mond als Ballon identifiziert. In den Tagen darauf fand sie den Mond ziemlich schnell. Weil er überwiegend im südlichen Teil des Himmels steht, interessierte sie sich überhaupt nur noch für diese Himmelsgegend. Sie bellte sowohl die Sichel als auch den Vollmond an; offenbar störten die Mondphasen die Identifizierung nicht. Hier war Abstraktion im Spiel. Und eines Abends war es sogar der Jupiter, hellster „Stern“ am Südhimmel, in etwa 30 Grad Höhe, auf den sie bellend zu rannte. Und einige Monate später fand sie zwischen Straßenlaternen die Plejaden. Das wurde daran erkannt, dass sie an die Stelle schauend immer wieder knurrte. Der dichte Sternhaufen mit doppeltem Monddurchmesser erscheint flächig und hat ungefähr runde Gestalt.
Die psychologische Einordnung ist nicht schwierig. Die fauchenden Luftballone waren für die Hündin – und übrigens sogar für den Hasen, dessen Gehirn weitaus weniger entwickelt ist das des Hundes – böse Phänomene der „höheren“ Welt, des Himmels. Das Böse löste Angst aus, beim Hund aber wurde aus der Angst Aggression. Die Hündin interpretierte astrologisch. Sie entwickelte ein einfaches Ursachenbewusstsein: Sie sah die Quelle des Bösen in den Himmelskörpern. Die Parallelen, die der Gott der Bibel hat, sind erkennbar: Auch er lebt über uns und wird gefürchtet. Auch Zeus, der Wolkenbeweger, war gefürchtet. Der böse Geist ist in allen Religionen ähnlich dem Teufel etwas, das verscheucht werden muss: Die Hündin bellte und knurrte, um den bösen Geist der Plejaden zu verscheuchen.
Beim Menschen wurde aus der Astrologie Astronomie. Dieser Hund war auch schon motiviert, Positionsastronomie zu betreiben: Er suchte den Mond immerhin am Südhimmel. Es scheint mit dem Unterschied Mensch / Tier zusammenzuhängen, dass die Beobachtung des Hundes ein Einzelfall blieb: Mangels linguistischer Sprache konnten die Erkenntnisse nicht anderen Hunden mitgeteilt werden.
Die Menschen der Steinzeit nahmen es hinsichtlich Beobachtungsgenauigkeit der Himmelsobjekte nicht viel genauer. Die Darstellung der Plejaden auf der Bronzescheibe von Nebra (Abb. z.B. in Wikipedia) ist nicht detaillierter als das, was die Hündin zwischen Straßenlampen wahrnahm, obwohl die Scheibe um 1700 v.u.Z. gefertigt wurde. Der Hund dagegen hat sich immerhin von uns genetisch schon in der Oberen Kreide getrennt, vor etwa 120 Millionen Jahren. Wenn ein Tier zu einer primitiven Religion fähig ist, muss man also entweder die anthropozentrische Bewunderung des Frühmenschen zurückstufen, oder man muss die Bewunderung des Tieres anheben. Letzteres liegt näher.
Platon-Akademie (PA). Sie wurde als Fortsetzung der antiken PA neu gegründet und befindet sich im Aufbau. Das Ziel ist jedoch grundsätzlich nicht die Fortsetzung oder Wiedergabe der spekulativen Philosophie Platons. Vielmehr ist es jetzt ihre Aufgabe, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die großen modernen philos. Fragen zu finden.
Leitung: A.Fr. Rüdiger Brück
Staatsangeh. Deutsch
Geb. 1938 in Völklingen
Humanistisches Gymnasium
1959 Abitur
Studien: Pädagogik, Philosophie, Physik, Mathematik
Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst
Platon-Akademie
Anton Franz Rüdiger Brück
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D-83071 Stephanskirchen
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