Platon-Akademie (53). I. Kapitel Religion: Transzendenz ist kein Thema der Mystik.

Platon-Akademie, 18. November 2010

PM (51) und (52) berichteten, inwieweit naturwissenschaftlich abwegiges Weltverständnis zum falschen Umgang mit der Welt und letztlich zu ihrer Zerstörung führt. Die PM-Serie (53) bis (59) „Sieben Kapitel Religion“ will nun, so weit die TFZ etwas beitragen kann, die künftige Entwicklung der Religion skizzieren.
Der Verfall des dogmatischen Glaubens hat kirchentreue Länder wie Polen und Spanien erreicht und beruht wesentlich auf dem Widerspruch zwischen Religion und Biologie (vgl. auch PM(18)).

Dass das Fließen der Zeit sich nicht nur in einschlägigen physikalischen Gesetzen ausdrückt, sondern auch das Tor zu transzendenten (den Sinnen unzugänglichen) Dingen öffnet, wurde mehrfach angedeutet. Gemäß der TFZ ist die Transzendenz in den UO gegeben und erfährt in ihnen auch ihre Letzte Ursache (z.B. 7. PM).
In den vergangenen Jahrzehnten haben phantasievolle Physiker zutreffende Vermutungen über transzendente Universen angestellt, die in der TFZ nur eine Fundierung finden mussten: Wenn es z.B. von einer unendlichen Universenmenge UO eine (unendliche) Teilmenge U gibt, deren Elemente (das sind Universen) sämtliche in unserem Universum gültigen Eigenschaften haben, dann gibt es von jedem Gegenstand in unserem Universum unendlich viele Duplikate in U. Die Unendlichkeit dieser Menge musste die TFZ nachweisen.
Grundlegendes Beispiel: Für den zerbrochenen Krug ist zwar weder auf der Erde noch in der Galaxis, noch wahrscheinlich in all unseren Galaxien zusammen, ein bis aufs Atom identisches, noch unversehrtes Duplikat zu finden. In der unendlichen Menge U der Universen unserer Art dagegen unendlich oft. Weil nämlich zum jetzigen Zeitpunkt T (dazu muss man die TFZ kennen) jeder der n vergangenen Zustände unseres Universums in (jeweils unendlichen) Teilmengen U1, U2, …, Un von U identisch existiert, existiert in jedem Augenblick auch ein zur Zeit T längst zerbrochener Krug unendlichfach im noch unversehrten Zustand. Das lässt sich (s. PM(54)) auch auf Lebewesen übertragen.
Ferner kann man folgendes schließen: Alle Universen, in denen Zeit abläuft, gehören nach Gl.(3) zur einen Teilmenge U. Universen ohne Zeit, also ohne Ereignisse, sind „tote“ Universenmengen. Tote Universen wird wohl niemand als Universen bezeichnen wollen. Somit wird man nur den Universen unseres Typs einen Sinn zusprechen.
Der Schlüssel zu all diesen Überlegungen ist die Identität. Sie wird in PM(54) definiert.
Anmerkung: Jedenfalls ist – auch darauf wurde schon hingewiesen – Platons Ideenreich keine leere Spekulation. Was in der TFZ natürlich nicht groß zur Diskussion gelangt, ist Platons Gedanke, das Ideenreich sei das Reich der realen Allgemeinbegriffe. Denn die transzendenten Ideen sind nach der TFZ die Urbilder der Einzeldinge.


Platon-Akademie (PA). Sie wurde als Fortsetzung der antiken PA neu gegründet und befindet sich im Aufbau. Das Ziel ist jedoch grundsätzlich nicht die Fortsetzung oder Wiedergabe der spekulativen Philosophie Platons. Vielmehr ist es jetzt ihre Aufgabe, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die großen modernen philos. Fragen zu finden.
Leitung: A.Fr. Rüdiger Brück
Staatsangeh. Deutsch
Geb. 1938 in Völklingen
Ignaz Günther Gymnasium Rosenheim
1959 Abitur
Studien: Pädagogik, Philosophie, Physik, Mathematik
Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst
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