Platon-Akademie
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Zur PressemappeDas Ideenreich Platons hatte einige Parallelen zum biblischen Gottesreich. Doch die Gegensätze wogen am Ende des Altertums so stark, dass die Kirche die konkurrierende Platon-Akademie im Jahr 529 schloss. Hauptgrund der Konkurrenz: Gott ist eine jenseitig-unergründliche Person, ein allmächtiger, autoritärer Patriarch. Platons Ideenreich dagegen, obgleich ebenfalls eine Jenseits-Vision, kannte keine Vaterfigur. Es war als eine mit dem Verstand ergründbare Welt gedacht: das unvergängliche, „vollkommene“ Urbild unserer diesseitigen, unvollkommenen Wirklichkeit, was immer man damals unter „vollkommen“ und „unvollkommen“ verstehen mochte.
Gott äußerte sich im Alten Testament zur Welt sprachlich. Er diktierte eine bestimmte Moral, die den Menschen über die biologische Natur erheben sollte. Nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, erkannten Adam und Eva als erstes die Unanständigkeit, dass ihre Geschlechtsunterschiede sichtbar waren: Sie hatten nichts an (Mose 3.7).
Der biologische Körper gilt seitdem als abstoßend. Er ist zu tierisch. So zieht sich durch die menschliche Geschichte ein dauerhafter Kampf der biologischen Natur gegen die im Mythos definierte Moral. Das irritiert heute einen großen Teil der Gesellschaft: Die Schöpfung stehe im Gegensatz zur biologischen Menschennatur, die Religionen müssten, um die vielen Übel in der Welt zu rechtfertigen („Theodizee“), mit dem Teufel argumentieren, einem Gegner Gottes, den Gott nicht besiegen könne, obwohl er allmächtig sei (oder nicht besiegen wolle, weil er zynisch sei). Konzilien werden abgehalten. Man korrigiert und korrigiert – die Religion bleibt dennoch in große Blöcke und viele Sekten gespalten.
Das Ideenreich kennt keine patriarchalische Autorität, wenn auch Platons Schriften anderswo manchmal von einem Weltschöpfer sprechen. Nach dieser Philosophie fällt die Seele aus dem Ideenreich auf die Erde und bringt Erinnerungen an die Ideen mit. Was die ( real existierenden!) Ideen wirklich auszeichnet, kann sie auf der Erde mühsam durch Diskussionen wieder zusammenstöpseln. Das tut Sokrates mit seinen Schülern in Platons Dialogen.
Dieses Ideenreich war die bedeutendste Lehre der Akademie, aber auch sie z.T. fragwürdig. Die TFZ jedoch zeigt mit den Unendlichen Ordnungen (UO) ein System von Universen auf („HS“ IV, Gln. I und II), in dem das Wesentliche des Ideenreichs logisch untergebracht werden kann. Es trägt dort die Ursache seiner Existenz logisch nachvollziehbar in der Unendlichkeit (7. PM). In den UO, der Menge aller unendlich mal unendlich vielen Universen, gibt es immer eine unendlich mal unendliche Untermenge, deren augenblickliche Elemente (Universen) identische Duplikate unseres Universums sind. Im nächsten Augenblick leistet wegen der zeitlichen Weiterentwicklung eine andere Untermenge diese Identität. In den UO existieren hiernach alle kurzlebigen Dinge unserer Welt ewig unvergänglich; denn was Unendlich ist, kann man nicht zerstören. (Was die UO nicht bestätigen: Die von Platon postulierte „Vollkommenheit“ der ewigen Urbilder. Aber an ihr hat bereits er selbst vergeblich herumgerätselt.)
Das biblische Universum hat ein logisches Problem, das erst mit der TFZ kenntlich wird: Alles in der Zeit Existierende entwickelt sich nämlich wegen ihres Fließens nach Gl.(3) in platonakademie.de „HS“ II. Es gibt nicht einmal zeitlose Dinge (sog. Konstanten). Sie, und damit die Zahlen, sind alle in engen Grenzen unbestimmt („Hörsaal“ III). Ein Gott, der in der Zeit existiert – das tut der biblische, weil er den Menschen beobachtet, zu ihm spricht, über ihn richtet, und weil er einen Sohn auf die Erde geschickt hat usf. – ein solcher zeitlicher Gott muss eine Struktur nach Gl.(3) haben. Er kann keine Vaterfigur im soziologischen Sinne sein. Wenn er existiert, dann ist er ein Himmelskörper, vielleicht eine Galaxie, oder auch ein molekular aufgebautes Lebewesen, wie sie auf den Planeten leben: Der Gottesglaube wird in der Welt der Zeit zum Pantheismus.
Eine nachfolgende PM wird die Identität der Dinge in der Unendlichkeit an einem anschaulichen Beispiel erläutern.
Platon-Akademie (PA). Sie wurde als Fortsetzung der antiken PA neu gegründet und befindet sich im Aufbau. Das Ziel ist jedoch grundsätzlich nicht die Fortsetzung oder Wiedergabe der spekulativen Philosophie Platons. Vielmehr ist es jetzt ihre Aufgabe, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die großen modernen philos. Fragen zu finden.
Leitung: A.Fr. Rüdiger Brück
Staatsangeh. Deutsch
Geb. 1938 in Völklingen
Humanistisches Gymnasium
1959 Abitur
Studien: Pädagogik, Philosophie, Physik, Mathematik
Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst
Anton Franz Rüdiger Brück
Schönblickstr. 9B
D-83071 Stephanskirchen
Tel.- 08036 /908110
Mail platonakademie (at) aol.com