Platon-Akademie(26): Dass jedem Beobachter die Lichtgeschwindigkeit gleich groß erscheint, kommt direkt vom Fließen der Zeit /Neues über die Gegenwart

Platon-Akademie, 28. Januar 2010

Es kommt einem geradezu widersinnig vor: Dem Schall kann man nachfliegen, man kann ihn sogar überholen, aber den Lichtstrahl in keiner Weise. Wer ihm nachfliegt, meint völlig stillzustehen. Und er steht tatsächlich völlig still. Den Widersinn aus dem neunzehnten Jahrhundert löste Einstein Anfang des zwanzigsten mit einem neuen Bild von Raum und Zeit. Doch löste er die Aufgabe durch Einführung zweier Prinzipien, das sind Hypothesen, die sich zwar zum Zweck der Sache bewähren, aber vielleicht irgendwann in einer anderen Sache als nicht allgemeingültig erkannt werden könnten.
Es ist nicht nur die berühmte Lichtgeschwindigkeit c, es sind generell die Naturgesetze, die man mit Prinzipien „erklärt“, die sich bewähren, aber oft nicht absolut allgemeingültig feststehen. Heute steckt die Physik (sogar nach eigenen Angaben, s. PM(9)) in einer schweren Krise der Grundlagen, weil sie zu viele nur evidente, offenbar widerlegbare Prinzipien benützt. Im Juli 2009 gab es die ersten Mitteilungen darüber, dass die ganze Krise in der Verwendung fester Zahlen für die Zeit wurzelt (1. und 3.PM): Der Augenblick T –Gegenwart (Eigenzeit) des Beobachters – ist keine feststehende Zahl. Er kann nicht angehalten werden. Doch dessen ungeachtet rechnet man seit Galilei und Newton nur mit der willkürlich festgelegten Variablen t. Man benützt also einen falschen Zeitbegriff. Berücksichtigt man dies, so kommt schnell der Verdacht auf, dass unser universelles Weltbild grundsätzlich nicht stimmt, namentlich das kosmologische.

Im folgenden wird am Beispiel Lichtgeschwindigkeit demonstriert, wie Naturgesetze auf relativ kurzem Weg aus dem Fließen der Zeit gefolgert werden können.
Ein Beobachter am Ort O ist an seine (unwillkürlich veränderliche) Gegenwart T auf der Armbanduhr gebunden. Er kann nicht in seine Zukunft oder Vergangenheit gelangen. In diesem Sinne kann „O“ die augenblicklich an der Zeigerstellung abgelesene Uhrzeit mit keiner anderen (dimensionslosen!) Zahl als 1 multiplizieren. Damit haben wir als Gegenwartsbedingung (GB) ein mathematisch analysierbares Axiom. Wir schreiben es in der sog. Ausschließlichkeitsform TX1 = T, kurz AF. Niemand wird dies jemals ernsthaft anzweifeln können.
Die Lichtgeschwindigkeit ist eine unmittelbare Folge der AF:
Durch Dividieren nimmt die AF (keineswegs so überflüssig wie es scheint) die Form T/T = 1 an, welche die Zeit offensichtlich in zwei Begriffe aufgliedert: Einer steht im Zähler, einer im Nenner. Wir lesen: Die parámeterartige Zeit im Zähler, was immer sie dem Wesen nach sein mag, schreitet genau um denselben Betrag fort wie die abgelesene Zeit T – 0 im Nenner, auf die man erstere bezieht. Die „Geschwindigkeit T/T = 1 der Zeit“ wird jeder Beobachter für sein Bezugssystem beanspruchen, sie ist für jeden Beobachter 1 = konstant. Ebenso konstant verhält sich c.
Die Theorie der fortschreitenden Zeit (TFZ) sieht die Zeitgeschwindigkeit T/T daher als eigentliche Ursache der Lichtgeschwindigkeit. Sie deutet den „metaphysischen“ Zähler T – 0 als das Urbild einer räumlichen Distanz R* – 0, d.h. sie bildet die Zeit im Zähler auf den Raum ab. T/T = 1 bekommt die Dimension R*/T der Geschwindigkeit. Mit der Dimensiongebung trennt sich der Formalismus der Physik von dem der reinen, keine Dimensionen benützenden Mathematik. (Wahrscheinlich erfindet erst das zeitgebundene Bewusstsein den Raum als Vorstellung. Das behaupten philosophische Überlegungen schon lange. Danach ist der Raum nur ein Schatten der Zeit. Die Zeit wird schon seit Descartes intuitiv abstrahierend auf eine Zeitachse gezeichnet, abgebildet, die automatisch eine Raumachse ist.)
R*– 0 wird von O aus gemessen, d.h. O ist Bild der Null. Die AF bekommt die Form R* = cT. Q* (die Spitze des Vektors R*) ist Bildpunkt von T und läuft als Objekt mit c = 1 längs einer durch O gelegten unendlichen euklidischen Gerade g, auf der die Entfernung als Kartesische Koordinate vorgegeben ist.

Platon-Akademie (PA). Sie wurde als Fortsetzung der antiken PA neu gegründet und befindet sich im Aufbau. Das Ziel ist jedoch grundsätzlich nicht die Fortsetzung oder Wiedergabe der spekulativen Philosophie Platons. Vielmehr ist es jetzt ihre Aufgabe, im naturwissenschaftlich widerspruchsfreien Konsens die richtige Antwort auf die großen modernen philos. Fragen zu finden.
Leitung: A.Fr. Rüdiger Brück
Staatsangeh. Deutsch
Geb. 1938 in Völklingen
Humanistisches Gymnasium
1959 Abitur
Studien: Pädagogik, Philosophie, Physik, Mathematik
Ausgeübter Beruf: Bis 2000 Lehrer im Staatsdienst
Platon-Akademie
Anton Franz Rüdiger Brück
Schönblickstr. 9B
D-83071 Stephanskirchen
Tel.- 08036 /908110
Mail platonakademie (at) aol.com


Original-Inhalt von Platon-Akademie und übermittelt von Platon-Akademie